Fotoaktion der Lokalen Agenda Biberach - Welches Verkehrsmittel benötigt wie viel Platz?
Die unterschiedlichen Platzbedarfe von Auto, Fahrrad, Fußgänger und Bus werden in den Fotos auf den ersten Blick sichtbar. Für die Aktion wurden auf dem Marktplatz zunächst 20 Autoparkplätze abgeklebt. Ein Auto benötigt eine Fläche von etwa 12,5 Quadratmetern, 20 Autos dementsprechend ungefähr 250 Quadratmeter. Im Schnitt sitzen in einem Pkw in Deutschland 1,46 Personen, einige der dargestellten Autoparkplätze wurden daher mit mehreren Personen besetzt.
Im Gegensatz zum Auto beansprucht ein Fahrrad circa 2 bis 2,5 Quadratmeter Fläche. Ungefähr 20 Fahrräder passen so bequem in die Fläche von vier Pkw-Stellplätzen. Ein durchschnittlicher Bus mit circa 12 Meter Länge und 2,5 Meter Breite benötigt noch weniger Platz, etwas mehr als zwei Pkw-Stellplätze. Der dargestellte Bus mit 20 Personen wäre so nicht voll besetzt und könnte noch deutlich mehr Passagiere transportieren.
Zu Fuß ist am flächeneffizientesten
Da Fußgängerinnen und Fußgänger kaum mehr als ihren persönlichen Abstandsraum benötigen, ist das die flächeneffizienteste Variante:
Für 20 Personen wurde hier gerade einmal die Fläche eines Pkw-Stellplatzes benötigt.
Max Heise, der die Aktion der Lokalen Agenda mitorganisierte, betont:
„Uns ist wichtig, den Flächenverbrauch unserer Verkehrsmittel sichtbar zu machen. Nur so wird deutlich, warum die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel nicht nur ökologisch, sondern auch städtebaulich sinnvoll und sozial gerecht ist“.
Denn der Raum in den Städten sei begrenzt. Das führe zu Konflikten zwischen verschiedenen Nutzungsansprüchen. Je mehr Fläche ein Verkehrsmittel benötige, desto weniger stehe davon für andere Interessen zur Verfügung. „Unsere Städte sollen uns Raum bieten für ein gutes Leben. Natürlich Raum zur Fortbewegung. Aber auch zum Wohnen, Spielen, Begegnen und Feiern und vor allem Raum, der uns vor immer größerer Hitze und Überschwemmungen schützt. Ein Parkplatz oder eine befahrene Straße bietet nichts davon“, sagt Heise. Fahrräder, Fußgänger und Busse könnten den öffentlichen Raum hingegen effizienter nutzen und somit zur Nachhaltigkeit und zu mehr Lebensqualität in der Stadt beitragen.
Die Lokale Agenda Biberach hofft, dass die Aktion ein Umdenken im Mobilitätsverhalten anstößt und mehr Bürgerinnen und Bürger dazu bewegt, auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen. Im Rahmen des „Biberacher Jahrs der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele“ werden die Aufnahmen daher in den kommenden Wochen auf verschiedenen Kanälen veröffentlicht. Unterstützt wurde die Aktion vom Bildungszentrum Holzbau Baden-Württemberg, das für die Aufnahme der Fotos eine Drohne zur Verfügung stellte.